Erster Auftritt in der Rhein-Mosel-Halle nach zwei Jahren Pause
Am 23. April lud das Konzertorchester Koblenz zum „Klangfestival“ ein und hatte gleich zweifachen Grund zum Feiern. Zum einen war es nach zwei Jahren Coronapause das große Comeback des Orchesters in der Rhein-Mosel-Halle Koblenz und zum anderen ein feierlicher Rahmen, dort das 50-jährige Bestehen zu feiern.
Mit dem tiefen Klang der Kemper-Saalorgel wurde das Konzert mit „Also sprach Zarathustra“ von Richard Strauss eröffnet. Nach dieser kurzen, aber voluminösen Eröffnung ging es mit „Japanese Tune“ auf eine kurze Reise nach Japan. Bei diesem, etwas speziellen Werk, konnte das Orchester mit schrillen Glissandi, einem Kammermusikteil und den Klang verschiedener Trommeln zeigen, wie facettenreich und nuanciert ein sinfonisches Blasorchester klingen kann. Als eines der vielen Glanzlichter des Abends überzeugte Carina Diefenthal als erste Solistin des Abends mit „Gabriel’s Oboe“ von Ennio Morricone (das Hauptthema des Films „The Mission“). Mit den gefühlvollen Klang der Oboe konnte Carina Diefenthal das Publikum restlos begeistern. Nachdem ihre Oboe verklungen war, sorgte die ehemalige „Postmusikkapelle“ mit den bekanntesten Liedern aus „Das Dschungelbuch“ beim Publikum für gute Laune. Mit dem Klassiker „What a wonderful world“ von Louis Armstrong, sorgte Fabian Sayn mit seinem Flügelhorn für einen weiteren Gänsehautmoment. Als Finale der ersten Hälfte kam nun die Kemper-Saalorgel der Rhein-Mosel-Halle zum Einsatz. Technisch filigran brillierte der musikalische Leiter des Orchester Christoph Engers, die Toccata aus der 5. Sinfonie von Charles-Marie Widor. Begleitet wurde er mit einem, aus eigenen Reihen angefertigten, explizit auf das Orchester zugeschnittenen Arrangement. Das Dirigat übernahm für dieses Stück kurzerhand Marcus Müller.
Zu Beginn der zweiten Hälfte des Konzertes betrat Bernhard Meffert, der wie in jedem Jahr gekonnt mit Charme, Witz und Finesse die Moderation übernahm, als Schaffner die Bühne und lud die Zuhörer und Zuhörerinnen zu einer rasanten Zugfahrt von London nach Venedig mit Philip Sparkes „Orient Express“ ein. Bei diesem Werk, welches das Orchester kurzfristig als Ersatzstück für Tschaikowskys „1812“ eingeschoben hatte, standen die Schlagwerker im Vordergrund, die mit verschiedensten Sounds die enorme Maschine zu rollen und am Ende auch wieder zum Stillstand brachten. Mit „You Raise Me Up“ schloss sich die vorletzte solistische Darbietung des Abends an, in der Julia Weinmann mit sanften und ausdrucksstarken Klängen auf ihrem Sopransaxophon für den nächsten Gänsehautmoment sorgte. Im letzten Konzertabschnitt zeigte das Orchester, dass es durchaus auch rockig kann. Verstärkt durch Jannik Hischke an der E-Gitarre wurden bei „Generation Golf“, einem Medley aus den 1980er Jahren, u.a. die Hits „The Final Countdown“ und „Wake me up before you go-go“ gekonnt dargeboten, gefolgt durch Queens „Bohemian Rhapsody“ in einer sinfonischen Fassung. Als letztes Stück folgten dann noch die größten Hits von Udo Lindenberg im Medley „Panik“. Mit dabei waren u.a. die Erfolgssongs „Mein Ding“, „Sonderzug nach Pankow“ sowie „Hinterm Horizont“, bei dem das Orchester einen Hoffnungsschimmer auf bessere Zeiten gab.
Standing Ovations
Mit minutenlanger Standing Ovation wurde das Orchester vom Publikum belohnt und ließ das Konzertorchester Koblenz nicht ohne Zugaben von der Bühne. Nach der gefühlvollen Ballade „Amazing Grace“ schloss sich „Das große Tor von Kiew“ an, bei dem Marco Leicher als Solist an der Orgel zu hören war und dem Jubiläumskonzert ein klangvolles Finale bereitete. Es war ein Konzertabend der Extraklasse, der sicher bei allen Zuhörer*innen noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Ein besonderes Dankeschön
An dieser Stelle ist es Zeit, gewissen Menschen Danke zu sagen, ohne die so ein Konzert nicht machbar wäre. Der größte Dank gilt unserem Dirigenten Christoph Engers für seinen unermüdlichen Einsatz. Er schafft es immer wieder die Musiker zu begeistern und das Beste aus jedem rauszuholen. Ein herzlicher Dank geht auch an alle Freunde und Förderer, ohne die solche Auftritte für uns organisatorisch und finanziell nicht zu bewältigen wären, dem Vorstand für die gesamte Arbeit im Hintergrund und zuletzt unserem Mitmusiker Bernhard Meffert, der wie in jedem Jahr mit seiner unterhaltsamen und informativen Moderation die Zuhörer*innen begeistert hat. Zum Schluss noch ein riesiges Dankeschön an unser Publikum. Mit Ihrem Applaus machen Sie solch ein Konzert erst zu dem, was es ist. Wir freuen uns jetzt schon auf die kommenden Konzerte in 2022 und auf das nächste Jahreskonzert am 22. April 2023 was unter dem Motto „Das Tor zur Welt“ steht. Kommen Sie mit uns auf eine Schiffreise und lassen Sie sich von unserer Musik verzaubern!